

Bei Six of Crows und Crooked Kingdom handelt es sich um eine Spin-off Duologie der Shadow and Bone Reihe von Leigh Bardugo.
Ich habe diese Duologie damals vor Shadow and Bone entdeckt und war schon beim ersten Lesen begeistert von dieser Geschichte. Sie hat mich motiviert das komplette GrishaVerse zu lesen, inklusiver der Spin-offs um König Nikolai.
Aber diese beiden Bücher bleiben meine Favoriten aus dem Universum.
Das Worldbuilding ist nicht ganz einfach, wenn man Shadow and Bone noch nicht gelesen hat. Es gibt in dieser Welt Menschen, genannt Grisha, die über gewisse Fähigkeiten, ähnlich Magie, verfügen. Diese Fähigkeiten lassen sich in drei Klassen einteilen: Die Materialki oder Fabrikatoren – manipulieren und bearbeiten unbelebte Materialien wie Metall; Etheralki – beherrschen die Elemente Luft, Wasser oder Feuer; und Corporalki – kümmern sich um alles lebende. Die Grisha und ihre Fähigkeiten werden in den unterschiedlichen Ländern des GrishaVerse unterschiedlich behandelt. Es gibt jede Form von Verehrung bis Verachtung und Verfolgung dieser Menschen. Die Länder dieser Welt sind charmanterweise Ländern und Gebiete unserer Welt nachempfunden: Ravka basiert auf den osteuropäischen Ländern, vermutlich Russland; Shu Han auf asiatischen; Fjerda auf einem der skandinavischen Ländern; Novyi Zem erinnert an den afrikanischen Kontinent und Kerch basiert vermutlich auf Europa. Im Grunde ist Kerch die Schweiz – eine kleine Handelsnation, die sich in allen länderübergreifenden Konflikten neutral verhält. Auf Kerch gibt es die Stadt Ketterdam – inspiriert von Amsterdam und/oder Rotterdam (inklusive der Übernahme der Straßennamen aus dem niederländischen, zum Beispiel Geldstraat oder Zelverstraat) – und hier den Stadtteil Barrel, in dem es zugeht wie im Grunde im Slum einer jeden Großstadt. Hier tummeln sich die Kriminellen, schließen sich in Gangs zusammen, teilen ihren Bezirk untereinander auf und kämpfen um jeden Job und Fleckchen ihrer Stadt. Hier treffen wir die 6 Protagonisten, 6 (klein-)kriminelle Jugendliche, die sich in einer Crew zusammentun, um das scheinbar Unmögliche zu schaffen: Ins best gesicherte Gebäude von Fjerda einzudringen und jemanden dort herauszuholen. Auf ihrem Weg und auch nachdem sie nach Ketterdam zurückkehren, werden sie mit einer Menge Herausforderungen konfrontiert, die ihnen individuell alles abverlangt.
Ich liebe die Interaktionen und den Banter zwischen den Protagonisten und auch ihre Vorgeschichten. Jede ist so individuell wie die Charaktere selbst. Auch die Story ist super durchdacht und komplex mit vielen Ebenen und hat was von Ocean’s Eleven. Man kennt als Leser auch bis zum Schluss nicht den kompletten Plan und es geht ständig irgendwas schief, auf das die Charaktere spontan reagieren müssen.
Ich mag Geschichten eh gerne, in der sich mehrere Personen zusammentun müssen und lernen müssen miteinander auszukommen und einander zu vertrauen, um den Job zu erledigen. Das finde ich hier perfekt gelöst!
Wenn man diese Duologie vor Shadow and Bone liest, muss man allerdings damit leben, dass man nicht das komplette Worldbuilding erklärt bekommt. Ich persönlich finde, die Erklärungen reichen, um in der Story mitzukommen, kann aber auch verstehen, dass es manchen schwerer fällt, wenn manche Erklärungen fehlen. Daher sollte jeder selbst entscheiden in welcher Reihenfolge man die Bücher lesen möchte.
Ein Hinweis noch zur TV-Serie Shadow and Bone: Ich war leider etwas enttäuscht von der Serie, da sie nicht nur die Hauptstory von den Büchern extrem kürzt, sondern auch die Protagonisten von Six of Crows mit einbringt in einen Handlungsstrang, den es in den Büchern überhaupt nicht gibt…
Verrückterweise empfehle ich trotzdem mal in die Serie reinzugucken. Denn was sie wirklich grandios hinbekommen haben, ist die Besetzung der Crow-Crew. Genauso habe ich mir die Charaktere beim Lesen vorgestellt!
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