Die Black Bird Academy von Stella Tack ist das was wir früher klassisch als Jugendroman bezeichnet hätten (sie sagt selbst bis dato hat sie auch nur Jugendromane geschrieben) ins Erwachsenenalter gehoben durch Szenen mit brutalem Blutvergießen, tiefen emotionalen und psychischen Traumata und gewissen Schlafzimmer-Szenen 😉
Der Hauptteil der Geschichte wird von Leaf erzählt, einer einfachen Studentin aus New York, die sich auf einen One-Night-Stand einlässt. Dieser entpuppt sich als Dämon Lore, der von ihrem Körper Besitz ergreift, ihre Seele aber nicht tötet und die zwei sich fortan einen Körper teilen. (Hört sich für mich selbst beim schreiben gerade alles ein wenig wild an, aber glaubt mir: Die Story ist wirklich super!) Neben Dämonen, die sich in menschlichen Wirten verstecken, gibt es in der Urban Fantasy-Welt auch die Exorzisten, ein geheimer Orden, der gegen die Dämonen kämpft und versucht die Menschheit davor zu beschützen. Einer dieser Exorzisten, Falco, findet Leaf und bringt sie zur Academy des Exorzisten-Ordens an der versucht wird sie auch zur Exorzistin auszubilden. Also muss Leaf sich nicht nur mit einem äußerst nervigen (aber für den Leser absolut amüsanten) Dämon in sich rumschlagen, sondern auch mit dem Alltag an einer Academy an der sie scheinbar niemand leiden kann – vor allem nicht Falco, der als ihr Mentor und Trainer ausgewählt wurde. Und doch entwickeln sich Freundschaften und mehr als immer deutlicher wird, dass im Exorzisten-Orden nicht alles Gold ist, was glänzt.
Band 3 der Reihe, der im Juni 2025 erst veröffentlicht wurde, hätte auf jeden Fall eine Triggerwarnung verdient (die ersten beiden vielleicht auch, aber der dritte definitiv!). Detaillierte Beschreibungen von Verletzungen und was manche Charaktere in ihrer Kindheit miterlebt haben, ist schon harter Tobak. Und ja – es ist eine Fantasy-Geschichte, aber Kindesmisshandlung durch Prügel, Vernachlässigung und Brainwashing geht auch ganz ohne dämonische Kräfte… Auch das Liebesleben wird im Finale noch etwas ausschweifender, das sich bis zu einem Reversed Harem entwickelt. Auch wenn ich finde, dass das alles wunderbar zur Story passt und sie so gut machen, sollte man das meiner Meinung nach wissen bevor man so ein Buch in die Hand nimmt – denn erwartet habe ich das von diesem Genre erstmal nicht.
Mein Lieblings-Charakter ist wie so oft eine Nebenfigur, die erst im letzten Teil mehr eigenen Anteil an der Geschichte bekommt: Crain Paracelsus – von vorn herein bis zum Schluss der Geschichte! Stella Tacks eigener Kommentar dazu:

„Natürlich darf Crain euer Book-Boyfriend sein – aber, Girl, such dir jemanden, der nicht ganz so broken ist. Du kannst ihn nicht retten. Das kann nur er selbst. Übrigens auch ein guter Tipp fürs Leben!“ (Danksagung, Seite 730).

Wie ihr aus der Bewertung und aus meinem Text heraus vielleicht erkennt, finde ich diese Urban-Fantasy-Geschichte wirklich gut – das Buch (vor allem den letzten Band) leider nicht. Ich meine damit, dass hier Lektorat oder Korrektorat des Verlags meiner Meinung nach bessere Arbeit hätte leisten können: Rechtschreibfehler, falsche Grammatik, Wörter sind doppelt oder fehlen, er und sie oder Namen von Personen oder Gruppen sind vertauscht. Und manchmal wirkt es. als ob ein halber Satz fehlt, z.B. wird beschrieben, dass ein Charakter sitzt und plötzlich stolpert er, ohne das erwähnt wird, dass diese Person aufgestanden ist. Das macht es schwierig Szenen als Film im Kopf mitspielen zu lassen, wie ich es gerne mache.
Mit einer etwas besseren Ausarbeitung, würde ich der Reihe eine volle Highlight-Bewertung geben. Ich weiß, dass die Autorin Stella Tack mit Legasthenie zu kämpfen hat, aber genau dafür sind ja Lektorate bzw. Korrektorate ja eigentlich da.
Das alles ändert also nichts an der guten, fantasievollen Urban-Fantasy-Story mit viel Witz, Sarkasmus und spitzfindigen Charakteren, die mich wirklich gut unterhalten haben. Das Ende ist so gestaltet, dass es viel Raum für Fan-Fiction lässt. Noch hab ich mich hierzu nicht auf die Suche begeben, aber das werde ich sicher irgendwann nochmal recherchieren und mich über weitere Geschichten aus der Welt erfreuen.
Ich hatte eine gute Zeit beim Lesen der Bücher, sie haben mir jeden Tag ein Kichern entlockt und mich wie ein verliebter Teenie mitfiebern lassen! Also absolute Empfehlung!

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